Historische Kulturlandschaften

  • Wandel der Landwirtschaft

    Die größte Dynamik seit der Kolonisierung liegt in der Art der Landbewirtschaftung. Im Kern spiegeln sich darin alle übergeordneten Veränderungen der landwirtschaftlichen Praxis. In der Gründungsphase der „Colonie“ Hudermoor bestimmten Handtorfstich und Moorbrandkultur die Inkulturnahme des Bodens. Zurückgeblieben ist ein noch heute auffallendes Mikrorelief mit Kanten und unterschiedlich nassen Flächen, zumeist in der Nähe der Höfe gelegen. Nach dem Moorbrand wurden einige Jahre Buchweizen oder Kartoffeln angebaut, danach fielen die Parzellen bis zu drei Jahrzehnte lang brach, bewachsen mit Heide und Birken und als Schafweide genutzt. Diese Art der Nutzung änderte sich erst mit der Deutschen Hochmoorkultur. Sie wurde von der im Jahr 1877 in Bremen gegründeten „Moor-Versuchs-Station“ entwickelt und…

  • Landschaftsgeschichte im Spiegel der Karten

    Eine Aufgabe im Workshop bestand darin, mithilfe einer Serie historischer Karten die Landschaftsgeschichte zu rekonstruieren sowie historische Elemente und Strukturen zu identifizieren. Das Ergebnis ist eindeutig: Bei Fragen erreichen Sie uns unter info@hkl-ol.de

  • Hudermoor – eine historische Kulturlandschaft?

    Eine erste Fragestellung war, ob das Hudermoor mit seinen randlich angrenzenden Bereichen tatsächlich als historische Kulturlandschaft angesehen werden kann. Idyllisch, kleinteilig, ruhig – so lässt sich diese abseits gelegene, grünlandgeprägte Landschaft charakterisieren. Sie scheint etwas aus der Zeit gefallen und eher ein Geheimtipp für Erholungssuchende und Stadtflüchtige zu sein. Ausgangspunkt im Workshop waren die erlebten individuellen Eindrücke von dieser Landschaft, denn ihre Geschichte soll ablesbar sein. Ein Befund der Ortsbegehung war augenfällig: Bei Fragen erreichen Sie uns unter info@hkl-ol.de

  • Colonie Hudermoor

    Kurz nach der Gründung des Vereins Historische Kulturlandschaften im Oldenburger Land e.V. 2019 haben sich die Mitglieder 2020 mit der kleinen, eher unbekannten Landschaft „Hudermoor“ als Pilotprojekt auseinandergesetzt. Noch an ihrem heutigen Erscheinungsbild ist die ältere Entstehungsgeschichte dieser Mitte des 18. Jahrhunderts in einem Geestrandmoor entstandenen Colonie Hudermoor gut ablesbar: Die Anlage der Höfe, das zur Entwässerung angelegte, ursprüngliche Grabensystem, die Heckenstrukturen, die vorhandenen Bodenwellen und die Wege auf erhabenen Torfbänken sind in großen Teilen erhalten und lassen Rückschlüsse auf die planmäßige Besiedlung und Kultivierung des Moores Mitte des 19. Jahrhunderts zu. Hier ist es möglich, „Landschaft und ihre Geschichte lesen“ zu lernen. Zwei weitere Moorsiedlungen im Oldenburger Land, der…

  • Grüppenbühren

    Die Kulturlandschaft Grüppenbühren zeichnet sich durch eine nicht gradlinig verlaufende Hecken- und Wallheckenstruktur aus, die die einzelnen Flächen einer Hufensiedlung an der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Grüppenbührener Landstraße abgrenzen. Die zu den Höfen gehörenden Ackerflächen erstrecken sich auf einem Esch auf der gegenüberliegenden Straßenseite bis zum Mittelhoop. Der Esch selbst weist heute mit Ausnahme einer neuzeitlichen Heckenstruktur keine weiteren Landschaftselemente mehr auf. Die Hecken- und Wallheckenstruktur wird erstmals bereits in der 1790 erstellten oldenburgischen Vogteikarte dargestellt. Bereits aus dieser Karte ist der bis heute unveränderte, durch die Hecken- und Wallheckenstrukturen geprägte Grenzverlauf zwischen den Grundstücken zu entnehmen. Diese Grenzen unterscheiden sich von den im 19. Jahrhundert im Rahmen der Markenteilungen gradlinig…