Historische Kulturlandschaften
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Folgen der Rieseleiwirtschaft
Die Ernteerträge auf den Rieselflächen vervielfachten sich. Der Viehbestand stieg aber nur langsam an, so dass mehr Heu geerntet als auf den eigenen Höfen verwertet werden konnte. Der vermehrte Verkauf von geerntetem Heu begünstigte einen starken Preisverfall für Heu. Eine Hilfe war da die Abnahme des Heufutters durch das Oldenburger Dragonerregiment. Weil die Hunte bis zu 200 Tage im Jahr aufgestaut wurde, stieg auch der Grundwasserspiegel an, der vorher aufgrund von Huntebegradigungen gesunken war. So konnte 1912 im Bereich der I. Genossenschaft (Dötlingen) ein Pumpenhaus errichtet werden, um auch höher gelegene Flächen zu bewässern. weiter mit:Ende der Rieseleiwirtschaft
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Betrieb der Rieselei
Die Rieseleiwirtschaft wurde gemeinschaftlich von den Genossen unterhalten. Neben dem Reinigen von Gräben und Grüppen gehörte dazu auch das Unterhalten von Brücken und Stauanlagen. Das Bewässern der Flächen sollte im Herbst, möglichst im Oktober beginnen. In der Regel wurde in einer ersten Bewässerungsperiode bis Ende des Jahres bewässert. Unterbrechungen gab es bei Frost oder Hochwasser, so dass in Ausnahmefällen auch bis in den Januar bzw. Februar gestaut wurde. Nach Abstimmung mit den unterliegenden Genossenschaften schloss der Schleusenwart für die I. Genossenschaft das Huntewehr in Öhlmühle. Es dauerte einige Tage, bis die Hunte soweit aufgestaut war, dass das Wasser in die Zuleiter lief. Durch weitere Stauwerke innerhalb des Grabensystems konnte das…
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Das System der Rieselei
Das Wasser aus den Stauanlagen wurde über Zuwässerungsgräben in die Rieselflächen geleitet, wo es wiederum soweit aufgestaut wurde, bis es über die Flächen lief. Über ein von den Zuwässerungsgräben getrenntes Entwässerungssystem wurde das Wasser wieder abgeleitet und entweder wieder der Hunte oder tiefer gelegenen Zuwässerungsgräben zugeleitet. Sowohl im Zu- als auch im Entwässerungssystem gab es zur Regulierung des Wasserstandes kleinere Staustufen, die von Schleusenwärtern bedient wurden. weiter mit:Betrieb der Rieselei
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Dötlinger Ent- und Bewässerungsgenossenschaft
Nachdem bereits 1873 die I. Huntloser Ent- und Bewässerungsgenossenschaft entstanden war, wurde die II. Dötlinger Ent- und Bewässerungsgenossenschaft gegründet. Kurze Zeit später wurden beide nach ihrer Lage umbenannt, dem Hunteverlauf von Dötlingen nach Oldenburg folgend. So wurde die Dötlinger die I. und die Huntloser die II. Genossenschaft. Allein für die Dötlinger Ent- und Bewässerungsgenossenschaft entstanden 78 km Zuleiter, Gräben und Grüppen auf einer Fläche von 338 ha. Weiter waren 145 Schleusen und Sperrwerke, sowie 78 Brücken zu errichten. Für die Arbeiten an diesem Projekt wurden unter Leitung des Wiesenbauers Georg Aschenbeck, Oelmühle, bis zu 150 Arbeiter beschäftigt. Bis 1880 war der größte Teil der Arbeiten abgeschlossen. Im Bereich der Dötlinger…
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Gründung von Rieseleigenossenschaften
Nachdem bereits in der Lüneburger Heide und an der Hase Rieseleien angelegt waren, wurde im Oldenburger Land 1862 der Feldmesser und Wiesenbaumeister Louis Vincent aus Regenwalde mit einem Gutachten für die planvolle Be- und Entwässerung der Wiesen an Lethe und Hunte oberhalb von Oldenburg beauftragt. Die rechtliche Grundlage für die Meliorationen im Huntetal wurde 1868 mit der Wasserordnung für das Herzogtum Oldenburg geschaffen. Die Gründung von Ent- und Bewässerungsgenossenschaften konnte jetzt durch eine Mehrheit betroffener Landeigentümer beschlossen werden. So entstanden zwischen Dötlingen und Oldenburg vier Rieseleigenossenschaften. Die notwendigen vier Stauanlagen in der Hunte, durch die jeweils die Bewässerung eines Genossenschaftsbereichs sichergestellt wurde, wurden zwischen 1872 und 1901 gebaut: 1. Oelmühle2.…
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Rieselei an der Hunte – Ausgangssituation
Ausgangssituation Mitte des 19. Jahrhunderts im Oldenburger Land Die Bevölkerung des Landes nahm in den Geestdörfern von 1750 bis 1810 bis zu 70 % zu. Viele Menschen suchten eine neue Existenz in Amerika. Das steigende Bevölkerungswachstum erforderte die Erschließung weiterer Siedlungsräume, wie z.B. Moorflächen und Ödländereien und soweit möglich, eine Intensivierung der Landwirtschaft. In der Gemeinheit, den bis dahin von der Dörfern gemeinschaftlich genutzten Flächen, wurden Plaggen gestochen, um sie als Einstreu in den Ställen zu nutzen und später als Dünger auf die Äcker auszubringen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden damit begonnen, die bis dahin gemeinschaftlich genutzten Gemeinheiten und Marken zu teilen und in Privateigentum zu überführen,…
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Arbeitsgruppe Hudermoor
(Die Seite befindet sich noch im Aufbau)
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Entwicklung zweier Hofstellen
Nachdem in Hudermoor anfänglich auf allen Stellen Torf abgebaut und Landwirtschaft betrieben wurde, gibt es heute nur noch einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb. Unterschiedliche Entwicklungsphasen und damit verbundene Problematiken waren Gegenstand in den Workshops. Die unterschiedliche Entwicklung zweier Höfe ist in einem weiteren Rollup dokumentiert.
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Fachwerkhäuser auf dem Hochmoor
Die Siedler Siedler der Colonie Hudermoor erhielten ihre 5,6 ha großen Kolonate durch eine Einweisung des Herzogtums Oldenburg. Darin wurde die Lage, Ausrichtung und Abstand des Hauses zum Weg vorgeschrieben, dass innerhalb von 2-3 Jahren errichtet werden musste. Der Bau und die Konstruktion, sowie die Herausforderungen, denen sich die weiteren Erben der Siedler stellen mussten waren ebenfalls Thema der Workshops. Die Ergebnisse wurden auch in einem Rollup integriert.
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Zukunft einer historischen Kulturlandschaft
Jede Kulturlandschaft ist aus einem dynamischen Zusammenspiel zwischen den naturräumlichen Verhältnissen und dem Wirken der Menschen entstanden. Auch historische Kulturlandschaften waren nie statisch, sind keine Freiland-Museen, sondern immer auch Alltagsorte für die Bewohner und deren Wirtschaftsraum. Trotz einiger Veränderungen kann die „Colonie“ Hudermoor als historische Kulturlandschaft angesehen werden. Maßgebliche Motoren und Träger der Landschaftsentwicklung sind die Bewohner und Grundeigentümer. Auch heute ist das Engagement vieler Bewohner:innen für „ihre“ Landschaft gut erkennbar. All den Menschen, die solche Landschaften in der Vergangenheit hervorgebracht haben und die sie heute betreuen, gebührt Anerkennung und Unterstützung! Der Stellenwert als historische Kulturlandschaft, verbunden mit Wissen und öffentlicher Wertschätzung, kann künftigen Entwicklungen in einer kleinen historischen Kulturlandschaft…