• Gellener Hörne

    Die Gellener Hörne bezeichnet ein Gelände, dass ursprünglich zu der nördlich der Hunte gelegenen Siedlung Gellen gehörte. Hier verlief die Hunte in mehreren Windungen. Bereits 1693 wurde hier die erste Begradigung der Hunte vorgenommen und die Hunteschleifen der Gellener Hörne ausgedeicht. Die Länge des zu unterhaltenen Huntedeichs verkürzte sich dadurch erheblich. An der Gellener Hörne sind teilweise noch die alten Huntedeiche vorhanden, die ihre Funktion bereits 1683 durch die Ausdeichung verloren haben. An ihnen wird der Unterschied zwischen den Höhen der historischen und der aktuellen Deichen deutlich sichtbar. Die Hufenflur von Oberhausen und Holle unterscheidet sich ebenfalls deutlich von der in der Gellener Hörne vorherschenden Blockflur. In Teilbereichen ist hier…

  • Holler Kirche und Holler Sandberg

    Heute wird die weite Landschaft südlich der Hunte durch die auf dem Sandberg, einer natürlichen Düne im Huntetal. gelegenen Holler Kirche geprägt. Vermutlich wurde hier bereits bei der Besiedlung im 12. Jh. eine erste Kirche errichtet. Die heutige Kirche wird wahrscheinlich mit im Kloster Hude hergestellten Steinen im 14. Jh. erstmals errichtet worden sein. Dieser Raum war vermutlich bereits während der Eisenzeit besiedelt. Zumindest wurde er wohl als Zuwegung zur Hunte genutzt. Ein Pfahlweg, der von Grummersort zum Holler Sandberg durch das Holler Moor führte, wird auf das Jahr 320 v. Chr. datiert. Da der Sandberg bereits seit mehreren Jahrhunderten immer weiter abgegraben wurde, lassen sich wahrscheinlich keine weiteren Spuren…

  • Der Brokdeich

    Dem 1294 erstmals erwähnten Brokdeich mit seinen Braken kommt eine weitere besondere historische Bedeutung zu: Im Gegensatz zum Huntedeich, der Oberhausen und Holle vor durch Sturmfluten verursachtes Hochwasser schützen sollte, wurde der Brookdeich zum Schutz vor dem von der hohen Geest und aus dem Wüstenlander Moor herabfließenden Oberwasser angelegt. Die vielen, noch vorhandenen Braken entlang des Deiches zeugen noch heute von Deichbrüchen durch das Oberwasser. Nach jedem Deichbruch wurde der Deich jeweils an der Seite der neuen Brake neu errichtet, auf der es mit dem geringsten Aufwand möglich war. So schlängelt sich der Deich heute um die einzelnen Braken. Als westlichster und letzter Flügeldeich Oberstedingens schützte der Brokdeich nicht nur…

  • Besiedlung Oberstedingens

    Der Landstrich östlich von Oldenburg und südlich der Hunte sowie auf der Westseite der Weser bis an die Ochtum ist der Bereich Oberstedingens. Bereits aus der Bronzezeit sind Siedlungen auf den Uferwällen der Flüsse bekannt. Planmäßig wurde Oberstedingen, im 12. Jh. besiedelt. Der damalige Landesherr, der Bischof von Bremen, holte Siedler aus der Gegend um Utrecht, die wegen ihrer Kenntnisse im Wasserbau die damals sumpfige Gegend erschließen sollten. Die Besiedlung der Sümpfe zwischen den Geestrandmooren und den Uferwällen erfolgte nach dem Hollerrecht. Sie war nur durch den Deichbau gegen das Hochwasser und gleichzeitig gegen das von der Geest abfließende Oberwasser möglich. Zusätzlich mussten die Sümpfe entwässert werden. Die Neusiedler standen…

  • Holle – Oberhausen

    Die zwei im Norden des Landkreises Oldenburg gelegenen Orte Holle und Oberhausen bilden die einzigen, auf Wurten gelegenen Marschhufendörfer des Landkreises. Die Höfe der Orte reihen sich auf einer Länge von etwa 4,5 km entlang der auf einem Damm liegenden Holler Landstraße. 37 historische Höfe liegen hier auf Wurten, die noch die schwierigen Wohnverhältnisse früherer Zeiten erahnen lassen. Diese Wurten sind heute archäologische Denkmale. Einige weitere Landschaftsstrukturen lassen hier noch den letzten Besiedlungsabschnitt Oberstedingens im 12. Jahrhundert erkennen. So werden die Dörfer mit ihren Ländereien noch heute im Norden, von dem in vergangenen Jahrhunderten immer wieder geänderten Huntelauf begrenzt. Vor allem im Westen bildet der Brokdeich noch die historische Grenze…

  • Karsten Grashorn

    Karsten Grashorn, seit 2015 Soldat im Ruhestand, lebt seit seiner Geburt in Dötlingen. Er ist aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Dötlingen und als Ehrenamtlicher in der Familienbetreuung der Bundeswehr in Delmenhorst. Weiter beschäftigt er sich mit der Heimatforschung. Hier sind seines Schwerpunkte Dötlingen in der Zeit 1930 – 1950, Kriegsende in der Region, Reichsmusterdorf Dötlingen, Ehrenmal auf dem Gierenberg, Segelflugplatz Dötlingen, die Maler Karl Dehmann und August Kaufhold sowie seit 2024 gemeinsam mit Dr. Nils Aschenbeck die Rieselwiesen der I. (Dötlinger) Ent- und Bewässerungsgenossenschaft.

  • Quellen

    Aschenbeck, Nils, Die Hunte von Wildeshausen bis Oldenburg (Delmenhorst 2007) Eckhardt, Albrecht und Schmidt, Heinrich, Geschichte des Landes Oldenburg, Heinz Holbergverlag KG,, Oldenburg, 1987 Grashorn, Karsten, Dötlingen (schriftl. Mitteilungen) Hetzel, Wolfgang, Wiesenbewässerung und Agrarlandschaft des Oldenburger Huntetals (Bremen 1957) Hoppe, Ansgar, Die Bewässerungswiesen Norddeutschlands – Geschichte, Wandel und heutige Situation – Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde, 64. Jahrgang 2002, Heft 1 Hunte-Wasseracht – Die Hunte, Leben und Arbeiten am Fluss (Huntlosen 2013) Kollmann, Dr. Paul, Das Herzogthum Oldenburg in seiner wirtschaftlichen Entwicklung während der letzten vierzig Jahre, G. Stalling’sche Buch- und Kunsthandlung, Oldenburg, 1893 Kirfel, Dr. Gerd, Hatten anders sehen, Ein Führer durch eine Landschaft im…

  • Projektziele

    Gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren wie z.B. Interessierten und Heimatvereinen soll versucht werden, die Geschichte der Rieselei an der Hunte weiter zu erschließen, zu bewahren und der Öffentlichkeit weiter zugänglich zu machen. So ist die Erschließung einzelner, öffentlich zugänglicher Bereiche durch Wanderwege mit erläuternden Tafeln oder auch die Beteiligung von Hochschulen und Universitäten an einer wissenschaftlichen Aufarbeitung denkbar. zurück zur Ausgangssituationoder weiter mit:Quellen

  • Relikte in der heutigen Zeit

    Bei den Rieselwiesenanlagen, wie sie seit Mitte des 19. Jh. bis Mitte des 20. Jh. im Huntetal zwischen Wildeshausen und Oldenburg vorhanden waren, handelte es sich um anthropogen geprägte Kulturlandschaften, wie sie heute nicht mehr geschaffen werden würden. Durch seit dem Ende der Rieseleiwirtschaft bis heute stark veränderten Bedingungen in der Landwirtschaft hat sich die Landschaft im Huntetal zwischen Wildeshausen und Oldenburg stark verändert. Aber noch heute sind Relikte der Rieseleiwirtschaft zu finden. Selbst im Barneführer Holz, wo ehemalige Rieselflächen aufgeforstet wurden, sind noch tiefe, heute trockene Gräben und alte Stauanlagen vorhanden, die der ehemaligen Bewässerungsanlage dienten und von der Geschichte der Rieselei erzählen. Durch die noch vorhandenen Relikte im…

  • Ende der Rieseleiwirtschaft

    Wie auch die Rieseleiwirtschaft, wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weitere große Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt. So wurde der Hunte-Ems-Kanal gebaut. Das Eisenbahnnetz entstand und die Hauptverbindungsstraßen wurden befestigt. Diese umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen begünstigten den Warenverkehr im Land Oldenburg. Gleichzeitig erweiterten sich die Absatzmärkte, insbesondere auch für das Schlachtvieh und der Kunstdünger gelangte mit der Bahn ins Land. Nach Ende des 2. Weltkrieges konnten die Erträge durch den höheren Einsatz von Kunstdünger erheblich gesteigert werden, so dass die wesentlich arbeitsaufwendigere Rieselei an Bedeutung verlor. Bereits Anfang der 1950er Jahre gab es daher erste Bestrebungen, die Genossenschaften aufzulösen. Aufgrund des trockenen Sommers wurde im Bereich der I. Genossenschaft 1957 letztmalig gerieselt. 1958…